Bully´s Oldie-Garage

Bergrennen 2010

für jeden der alte Bergrennwagen mag ein muß !!!
Ganz unten noch eine Beschreibung wie ein Bergrennen ausgetragen wird.
























Das erste Bergrennen der Automobilgeschichte wurde am 31. Januar 1897 im Rahmen einer Wettfahrt von Marseille nach Nizza ausgetragen. Die dritte und letzte Etappe des Wettbewerbs führte über genau 17 km von Nizza hinauf in das Bergdorf La Turbie. Das Rennen soll von dem Motorsport ausübenden Reifenfabrikanten André Michelin gewonnen worden sein, andere Quellen benennen jedoch einen Rennfahrer namens Pary als Sieger des La-Turbie-Debüts.

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden auf großen Alpenpässen wie dem Großglockner und vielen anderen Bergstraßen in den Mittelgebirgen Bergrennen mit Grand-Prix-Rennwagen z. B. von Mercedes-Benz und Auto Union durchgeführt, mit berühmten Fahrern wie Bernd Rosemeyer, Rudolf Caracciola und dem Bergkönig Hans Stuck am Steuer.

Anfang der 1960er Jahre, im Rahmen der steigenden Massenmotorisierung, wurden die Bergrennen wieder aufgenommen oder neu eingeführt. Zudem wurden zeitweise einige Bergrennen zur Sportwagen-Weltmeisterschaft gewertet, somit also mit Klassikern wie den 24 Stunden von Le Mans, den 1000 km Nürburgring oder der Targa Florio gleichgesetzt. Bis in die 1970er Jahre hinein konstruierten Porsche, Ferrari, Abarth oder auch BMW teilweise extrem leichte Bergrennwagen wie den Porsche 909 Bergspyder oder Ferrari Dino speziell für die Berg-Europameisterschaft.

Danach scheuten die Automobilwerke den Aufwand für Nur-Bergrennen, sodass auch die Gesamtsiege seit dieser Zeit nur von Amateuren unter sich ausgemacht werden. Der Popularität der sowohl volks- wie auch naturnahen Veranstaltungen tat dies aber keinen Abbruch, zumal weiterhin bekannte Profirennfahrer ihre sonst nur in Rundstreckenrennen eingesetzten Rennwagen vorführen. Auch ohne große Sponsorunterstützung setzen Bergrennsportfahrer eine breite Palette von unterschiedlichen Rennwagen ein, die von seriennahen Wagen bis zu reinrassigen Sportprototypen und Formel 3000-Fahrzeugen reicht.

Unterscheidung

 
Andrew Gowen in einem 1.7-Liter Ward Mk 80 während des Prescott Speed Hill Climb

Man unterscheidet zwischen

  • Bergrennen für Automobile,
  • Bergrennen für Motorräder und
  • gemischten Bergrennen sowohl für Motorräder als auch Automobile.

In diesem Artikel werden Bergrennen für Automobile näher erläutert. Bergrennen für Motorräder laufen analog ab, jedoch mit anderen Marken und Fahrern. Auch gibt es spezifische Bergrennenstrecken, auf denen ausschließlich Motorradwettbewerbe veranstaltet werden bzw. wurden.

Vom Organisationsablauf unterscheidet man:

  • Bergrennen mit Fahrerlager unten
  • Bergrennen mit Fahrerlager oben

Bei den erstgenannten werden die Teilnehmer unmittelbar vor dem Start aufgerufen und fahren von ihrem Standplatz aus zur Startvoraufstellung. Nach der Zieldurchfahrt sammeln sich die Teilnehmer im Zielraum und werden zum Fahrerlager zurückgeführt (Rückführung). Vorteil: organisatorisch einfacher, am Startort meist bessere Infrastruktur. Nachteil: ein defektes Fahrzeug muss bis zu seiner Rückführung auf die Reparatur warten. Bei Verlust von Flüssigkeiten muss ein Bergungsfahrzeug das defekte Rennauto ins Fahrerlager bringen, damit die Strecke nicht verschmutzt wird.

Wenn sich das Fahrerlager oben befindet, steht ein defektes Fahrzeug im Fahrerlager, wenn es den Lauf aus eigener Kraft beenden konnte, was nicht selten der Fall ist. Anfallende Verschmutzungen beschränken sich auf die letzten Meter der Strecke. Fahrerlager oben haben meist mehr Platz, aber schlechtere Infrastruktur (Geschäfte, Strom, Wasser, asphaltierte Flächen). Natürlich gibt es auch Abweichungen vom Schema. Außerdem ist es problematisch, bei einsetzendem Regen das Teilnehmerfeld zum Reifenwechsel zurück ins Fahrerlager zu führen, und wieder bergab zum Start.

Austragungsmodus

Meist wird ein Bergrennen an einem Wochenende (Samstag und Sonntag) ausgetragen, wobei viele Teilnehmer schon am Freitag anreisen, um die Strecke inoffiziell zu besichtigen („wildes“ Training ist verboten). Als einzige Strecke in Deutschland besteht in Schleiz die Möglichkeit, am Freitag auf der abgesperrten Strecke ungezeitete Abstimmungsfahrten durchzuführen. In Winterstein (Rennsteig) gibt es Freitagnacht ein Beschleunigungsrennen über die Viertelmeile, das aber nicht zur Veranstaltung zählt.

Selten sind Ein-Tages-Veranstaltungen (früher: Edelstein-Bergrennen), bei denen Training und Rennen an einem einzigen Tag, beispielsweise Christi Himmelfahrt, stattfinden.

Überall dient der Samstag zu einer möglichst großen Zahl von gezeiteten Trainingsläufen, von denen auch eine Mindestzahl absolviert werden muss, um zum Rennen zugelassen zu werden. Bei besonderen Umständen wird am Sonntagmorgen noch ein Trainingslauf angesetzt.

Am Sonntag werden dann, abhängig von Streckenlänge, Teilnehmerzahl und Unwägbarkeiten wie Unfällen oder verschmutzter Strecke zwei oder drei, selten auch vier Wertungsläufe durchgeführt. In Deutschland, das eher kurze Streckenlängen vorweist, werden alle Zeiten addiert und bilden die Basis der Wertung. Hierbei kann ein Ausrutscher eine Platzierung kosten oder zur Nichtwertung führen, je nachdem, ob der Lauf noch aus eigener Kraft beendet werden kann. Die Schweizer Veranstalter werten bevorzugt die schnellsten zwei Durchgänge von dreien. Dies gilt aber nur für die Schweizermeisterschaft, in der EBM werden alle Läufe addiert. In Luxemburg zählt der schnellste Lauf von dreien. Besonders lange Rennstrecken (Trento Bondone) lassen nur einen einzigen Wertungslauf zu.

Günstige Voraussetzungen für eine große Anzahl von Läufen bietet ein Rundkurs, bei dem die Rückführung nicht über die Strecke selbst erfolgt. Nur wenige Veranstaltungen (Hauenstein, Mickhausen und teilweise Trier) haben die räumlichen Voraussetzungen. Lösungen wie in Oberhallau, die Teile der Strecke aussparen, bieten immerhin den Vorteil, nicht durch den „Flaschenhals“ des Vorstarts das Teilnehmerfeld quälen zu müssen.

Anlässe

Die Schweiz, Frankreich und Italien sind bekannt für die anspruchsvollsten Strecken, zudem dürfen schnelle Fahrzeuge eingesetzt werden, bis hin zu Formel-1-Rennwagen. In Schweden und Norwegen werden Bergrennen zumeist auf Strecken mit Schotterbelag ausgefahren, wobei in der Regel Rallye- und Rallycross-Fahrzeuge zum Einsatz kommen.

Frankreich hat mehrere Bergrennen alleine im Elsass, insbesondere die sechs Kilometer lange Strecke von Turckheim sowie auf den legendären Mont Ventoux. Läufe zur EM werden auch in Österreich (Rechbergrennen), Portugal, Spanien, Italien, Tschechien, der Slowakei und in Kroatien ausgetragen, also auch in Ländern, die von populären internationalen Rennserien meist ausgespart sind. In Ungarn wird ein Lauf im Mátra-Gebirge ausgetragen. Weitere Länder mit Bergrennen sind Andorra, Malta, Rumänien, Schweden und Polen (Sienna in Niederschlesien).

Internationale Veranstaltungen

Die wichtigste Bergmeisterschaft in Europa ist die unter der Sporthoheit der FIA organisierte Europa-Bergmeisterschaft. Daneben gibt es noch die von der FIA überwachten Rennserien European Hill Climb Cup und International Hill-Climb Challenge, die in zwei verschiedenen europäischen Regionen ausgefahren werden.

Ein gemischt italienisch-slowenischer Wettbewerb namens „Slovenia and Triveneto Hill-Climb-Trophy 2013“ wurde, wie der Name sagt, 2013 in Slowenien und Italien ausgetragen. Vier der sechs Trophy-Läufe wurden auch zur österreichischen Meisterschaft gewertet.[2]

Spezifisches

 
Mitsubishi Lancer Evo IX beim Race to the Sky in Neuseeland

Durch die Steilheit und den meist kurvigen Verlauf der Bergrennstrecken (oft mit Spitzkehren) werden die Geschwindigkeiten begrenzt und somit die Sicherheit verbessert. Nachteil der Lage am Hang ist jedoch naturgemäß, dass weder auf Bergseite noch auf Hangseite weitläufige Auslaufzonen eingerichtet werden können. Durch den Charakter des Einzelzeitfahrens sind Bergrennen keine Wettrennen im eigentlichen Sinne, da es nie zu Überholmanövern kommt – was vom Reglement auch so vorgesehen ist. Ausfälle sind ausschließlich auf Fahrzeugdefekte oder Fehler der Fahrer zurückzuführen. Dies hat für die Fahrer mit ihren sehr teuren Rennfahrzeugen den Vorteil, dass sie keine Schäden durch die Fehler anderer befürchten müssen. Obwohl der direkte Konkurrenzkampf fehlt, sind die Anforderungen an die Fahrer hoch, da meist nur einmal im Jahr in zwei bis maximal vier Durchgängen die jeweilige Strecke trainiert werden kann. Die Streckendetails von mehreren Kilometern Bergrenndistanz müssen sich die Fahrer während dieser Trainingsläufe verinnerlichen, um bei den wenigen Wertungsläufen erfolgreich zu sein.

Teil des sportlichen Reizes ist die Vielfalt der einzelnen Kurven, deren Charakteristik extrem unterschiedlich sein kann. So tauchen (enger werdende) sogenannte Hundekurven und Kombinationen auf, die man auf modernen Rundstrecken vergeblich sucht. In der Vergangenheit war unter anderem die „Schlossbergkehre“ beim Gernsbacher Schlossberg-Rennen eine der langsamsten. Die langsamsten Kurven im aktiven heutigen deutschen Bergprogramm sind z. B. die „Steinbruchkurve“ in Trier und die „Bit-Kurve“ in Wolsfeld. Bekannte schnelle Passagen sind das „Brückchen“ in Homburg sowie die letzten zwei Kurven vor der Zieldurchfahrt in Trier und die Zielkurve in Schleiz. Schnellste Kurven im Rahmen der EBM sind Les Grippons im unteren Drittel von Saint-Ursanne-Les Rangiers. Beliebte mittelschnelle Passagen sind die „Klinge“ in Eichenbühl, die letzten vier Kurven in Osnabrück und die nicht mehr gefahrene „Rutschkurve“ in Alzey. Aus Sicherheitsgründen sind nicht alle erwähnten Kurven für das Publikum zugänglich.



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